Persönlich

Bergedorfer Jung

Wie man auf dem Foto sieht, war ich das Nesthäkchen in unserer Familie. Meine Kindheit habe ich im Bergedorf verbracht, dem ländlichsten Bezirk von Hamburg. Ich bin dort am 18. Februar 1966 zur Welt gekommen. Unsere große Familie mit 30 Cousinen und Cousins ist mir bis heute sehr wichtig, genauso wie ich auch meiner Heimat Bergedorf treu geblieben bin.

Schifffahrtsfamilie

Wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, denke ich nicht nur an Bergedorf, sondern auch an den Travemünder Hafen und die weite See. Mein Vater hat als Geschäftsführer und Miteigner einer Reederei unseren Urlaub oft mit seiner Arbeit verbunden, so dass wir viele Sommer auf dem Meer verbracht haben. Als Student bin ich als Teil der Stamm-Mannschaft mit dem Schulschiff Thor Heyerdahl über die Ostsee gesegelt. Noch heute zieht es mich oft ans Wasser, sei es auf meine Lieblingsinsel Mallorca, an die Nord- oder Ostsee und an den Hamburger Hafen. Auf dem Foto sieht man mich mit einem Rettungsring der Fähre „Robin Hood“. Den Namen hatte ich vorgeschlagen und ich war stolz, dass die Reederei ihn übernommen hat.

Schuldemo

Aus dem Fenster des Klassenzimmers auf den Schulhof – das war mein Weg in die Politik. Es war Anfang der 80er, die Schülerkammer demonstrierte gegen den neuen Schulentwicklungsplan. Die Schulleitung des Hansa-Gymnasiums hatte allerdings klar gemacht: Demonstrieren ist Schwänzen, und Schwänzen ist verboten. Mir und zwei anderen Schülern war das egal. Wir rannten über den Schulhof und schlossen uns der Demo an. Das war meine erste politische Aktion. Das gab Ärger, war aber richtig so. In dem Moment wusste ich: Politik ist mein Ding.

Hundefan

Was bei den Grünen alle wissen: Wer bei mir für gute Stimmung sorgen will, bringt am besten einen Hund mit. Unser Hund Frisco – ein kleiner Münsterländer – kam in unsere Familie, als ich zwei Jahre alt war. Er hat mich bis zu meinem Teenageralter begleitet, wir waren ein Herz und eine Seele. Leider kann ich bei meinem vollen Terminkalender momentan keinen eigenen Hund haben.

Mit dem Rucksack durch Europa

Nach dem Abi habe ich meine Sachen gepackt und bin mit Freunden als Rucksacktourist durch Europa getrampt. Das Foto zeigt mich als Zwanzigjährigen bei einer Wanderpause in den schottischen Highlands. Unsere Touren führten uns durch Schottland, England, Wales, Italien, Jugoslawien und Griechenland. Oft sind wir – mit dem 20 Kilo schweren Rucksack auf dem Rücken – losgewandert ohne Zelt und ohne genauen Plan. Wir haben wild gecampt und unter freiem Himmel geschlafen. Einzige Regel: Wir wollten an keinem Ort länger als zwei Tage bleiben und die klassischen Tourizentren meiden.

Entkusseln auf der Elbinsel

Von 1995 bis 2011 war ich Vorsitzender des Naturschutzverbands GÖP e.V. (Gesellschaft für ökologische Planung). Eine unserer Aufgaben sieht man auf dem Foto: Wir sind regelmäßig auf die Elbinsel Neßsand gefahren, um das dortige Naturschutzgebiet zu „entkusseln“. Das heißt: Wir haben den Boden von Kiefern, Pappeln oder dem japanischen Knöterich befreit, die sonst alles überwuchert hätten. Mein Amt bei der GÖP habe ich erst aufgegeben, als ich 2011 umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion wurde. Das war eine Entscheidung, die mir sehr schwer gefallen ist.

Wochenmarkt in Bergedorf

Als Senator habe ich leider kaum noch Zeit in die Natur zu fahren. Entspannung finde ich beim Kochen. Keine Sterneküche mit Basilikumschaum und Trüffelbutter, sondern einfache Rezepte mit guten Zutaten. Eins meiner Lieblingsgerichte geht wie folgt: Ein paar Auberginen kochen, abkühlen, in dünne Scheiben schneiden, dazu Rauke und Parmesan. Für das Dressing Zitrone, Honig und Olivenöl, fertig. Beim Kochen achte ich sehr auf die Qualität der Lebensmittel. Lieber Slow Food als Fast Food. Daher findet man mich samstags gern mal auf den Bergedorfer Wochenmärkten.